Netflix-Sitcom That ’90s Show: Nostalgie für die nächste Generation
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Sam Morelos (von links nach rechts) als Nikki, Mace Coronel als Jay, Ashley Aufderheide als Gwen Runck, Callie Haverda als Leia Forman, Maxwell Acee Donovan als Nate und Reyn Doi als Ozzie in That ’90s Show.
© Was: Patrick Wymore/Netflix © 2022/d
Wer in den 1990er-Jahren jung war, ist heute im besten Midlife-Crisis-Alter und blickt gerne verherrlicht auf jene „wilde Jugend“ zurück, die jede Generation gleichermaßen für sich beansprucht. Mit der Sitcom „The Wild Nineties“ (bereits streambar) versucht Netflix, die Nostalgie-Bedürfnisse seiner reiferen Abonnenten zu bedienen. Als Vorlage für den Serien-Relaunch diente die Fox-Produktion „Die wilden Siebziger“. In den USA war er von 1998 bis 2006 mit acht Staffeln und 200 Folgen ein voller Erfolg und wurde später auch in Deutschland auf RTL ausgestrahlt.
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Stars wie Topher Grace, Mila Kunis und Ashton Kutcher machten hier schon in jungen Jahren ihre ersten Karriereschritte. Mit Gastauftritten gaben Prominente wie Dwayne Johnson, Alice Cooper, Lindsay Lohan und Bruce Willis der Sitcom ihren Segen. Das Konzept war ein nostalgischer Rückblick auf die Jugend einer Generation von Eltern, die ihre Pubertät in der Hippiezeit verbringen durften. Zentraler Schauplatz war ein umgebauter Kellerraum in der Provinz Wisconsin, in dem die Heranwachsenden, berauscht von Hormonen und Marihuananebel, mehr oder weniger erfolgreich versuchten, ihre ersten Liebeserfahrungen zu machen.
“The Wild Nineties” kopiert das Konzept fast exakt
“The Wild Nineties” kopiert dieses Konzept fast eins zu eins. Netflix hat nicht nur die Schöpfer der Originalserie Bonnie und Terry Turner sowie den Produzenten Gregg Mettler an Bord geholt, sondern auch den Großteil der Originalbesetzung neu verpflichtet. Grace, Kunis und Kutcher haben nur kurze Cameo-Auftritte als Vertreter der neuen Elterngeneration, aber Debra Jo Rupp und Kurtwood Smith sorgen als Großeltern für Kontinuität über alle zehn Folgen hinweg. Das Zuhause von Red und Kitty Forman in der fiktiven Kleinstadt Point Place bleibt der Mittelpunkt.
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Enkelin Leia (Callie Haverda) beschließt zur Überraschung ihres Vaters (Topher Grace), die Sommerferien bei ihren Großeltern zu verbringen, nachdem sie die coole Gwen (Ashley Aufderheide) von nebenan getroffen hat. Die beiden Freunde ziehen zusammen mit dem hübschen Jungen Jay (Mace Coronel), der smarten Nikki (Sam Morelos), dem liebenswerten engstirnigen Nate (Maxwell Acee Donovan) und dem schwulen Zyniker Ozzi (Reyn Doi) in die Kellerwohnung, wo sie sich niederlassen Leias Eltern haben bereits ihre wilde Provinzjugend verbracht. Oben auf der Etage für Erwachsene freut sich Oma Kitty, wieder so viele junge Leute im Haus zu sehen, während ein mürrischer Roter vergeblich versucht, das Chaos zu stoppen.
Jugendliche finden die vergessenen Cannabisvorräte ihrer Eltern
Es dauert nicht lange, bis der Nachwuchs in einer Brettspielschachtel die vergessenen Grasvorräte der Elterngeneration findet. Wie in der vorherigen Serie wird die Kamera in raucherfüllten Stoner-Sequenzen auf dem Teetisch montiert, um auf die entgleisten Gesichter der mit Schleudern berauschten Pfannen zu blicken. Leia kommt zwar aus Chicago, aber sie hinkt ihren neuen Backcountry-Freunden ein wenig hinterher, wenn es um Liebe, Sex und Drogenkonsum geht. Die sichtlich begnadete Callie Haverda spielt die Uncool ihrer unerfahrenen Figur lustvoll und mit viel Mut zu Peinlichkeit und Selbstironie. Überhaupt stürzt sich das Newcomer-Ensemble mit viel Spielwitz in die Sitcom und entwickelt die Charaktere zu liebenswerten Karikaturen, auch wenn es bei den Dialogen eher um die Quantität als um die Qualität der Pointen geht.
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Auch der Nostalgiefaktor ist eher bescheiden. Schnurlose Festnetztelefone mit ausfahrbaren Antennen, Computermodems, die beim Einwählen ins Internet kreischen, ein bescheidener Rave im Lagerhaus, Hommagen an TV-Shows wie Beverly Hills, 90210 oder den Film Clerks und eine Handvoll zeitgenössischer Songs reichen nicht aus , um die Neunziger zu feiern, die einfach nicht so wild waren wie die Siebziger.
Diese 90er-Show kann jetzt auf Netflix gestreamt werden.