Spreewaldkrimi: Die siebte Person | Film-Rezensionen.de

Inhalt / Kritik

Als Thorsten Krüger (Christian Rotl) Besuch von der mysteriösen Maja Wiechmann (Friederike Becht), der ihn vor einer Gefahr warnen will, kann er damit zunächst nicht viel anfangen. Doch dann ist die Leiche des Kommunalpolitikers Gernwart Voss (Thomas Lawinky) gefunden. Während Martin Fichte (Thorsten Merten) und Luise Bohn (Alina Stiegler) folgt der Spur eines Brandstifters, der in der Nähe zugeschlagen hat, Krüger nimmt den jungen Warner näher unter die Lupe. Er lernt von ihrer Psychologin Jenny Trumaschek (Birge Schaden), dass Wiechman an einer gespaltenen Persönlichkeit leide. Sechs von ihnen sollten abwechselnd die Führung übernehmen. Nun soll ein siebter dazugekommen sein, der der Schlüssel zum Rätsel sein könnte…

Du sollst siebenstellig sein

Die Ausgabe der Spreewald-Krimi ja nicht genau. Obwohl die ZDFSerie läuft seit 2006, mal auf dem Hauptkanal, mal auf ZDFneo, die Anzahl der Titel ist relativ überschaubar. mit Die siebte Person der 15. Teil kommt gerade heraus, andere Serien waren in dieser Zeit deutlich produktiver. Im Moment gibt es nur einen Film im Jahr, der bei der Flut an Fernsehkrimis eigentlich nicht sehr geeignet ist, ein Publikum zu halten. Trotzdem sind die Bewertungen beeindruckend. Am Ende wollten rund sechs, sieben Millionen Menschen dabei sein, wenn im Nordosten Deutschlands auf Verbrecherjagd gegangen wird. Das Geschäftsmodell funktioniert also.

Das liegt nur teilweise am Ermittlerteam. Irgendwie waren sie in letzter Zeit zumindest nicht besonders wichtig. Also beim letzten Mal gestanden Die Toten trauern nicht die traurigen Geschichten im Vordergrund. Es gab nicht viel zu rätseln, also hatten die Hauptfiguren wenig damit zu tun. bei Spreewald-Krimi: Die siebte Person ist das nicht wirklich anders. Hier steht die Figur Maja Wiechmann so dominant im Vordergrund, dass man die Polizei manchmal aus den Augen verliert. Natürlich ist es ein bisschen schwierig, über sie als Charakter sprechen zu wollen. Schließlich gibt es in ihr eine ganze Reihe von Persönlichkeiten, die sich auch regelmäßig zu Wort melden. Anders bei Teiltwo James McAvoy alle Persönlichkeiten verkörpert und damit seine Wandlungsfähigkeit beweisen konnte, werden sie hier auf andere Weise dargestellt.

Auf der falschen Spur

Das mag man weniger ambitioniert finden, zumal es interessant gewesen wäre zu sehen, was Friederike Becht aus dieser Aufgabe gemacht hätte. So bleibt der Schauspielerin oft nichts anderes übrig, als schüchtern und verängstigt herumzulaufen und beim bloßen Anblick zusammenzubrechen. Es ist nicht besonders abwechslungsreich. Auch der Trick, der die Grenze zwischen Realität und Imagination verwischt, ist auf Dauer etwas eintönig. Spreewald-Krimi: Die siebte Person ist nicht unbedingt der spannendste Thriller, den man zuletzt im deutschen Fernsehen sehen durfte. Manchmal wird es sogar so zäh, dass die Versuchung groß ist, das Ganze nicht zu Ende zu verfolgen, ohne Zweifel, dass sich der Aufwand lohnt.

Dabei wird das Motiv der multiplen Persönlichkeit mitunter sehr geschickt eingesetzt. Während einige Publikumsmanipulationen offensichtlicher sind, sind andere eher versteckt und fügen ein nettes Überraschungselement hinzu. Es gibt auch einige atmosphärische Szenen, wie z Philipp Hochmair tritt als Flüsterer auf und der Film bekommt sogar einen leichten Horror-Touch. In Summe ist Spreewald-Krimi: Die siebte Person trotz zwischenzeitlicher Zweifel ist es also ein durch und durch solider Krimi. Sofern man keine zu hohen Ansprüche an den Spannungsbogen oder die Glaubwürdigkeit stellt, ist dies eine überlegenswerte Alternative zu den üblichen Genrevertretern – auch wenn der lokale Aspekt mal wieder zu kurz kommt.

Kredite

OT: “Spreewaldkrimi: Die siebte Person”
Land: Deutschland
Jahr: 2022
Direktor: Lars-Gunnar Lotz
Skript: Nils Morten Osburg
Musik: Matthäus Weber
Kamera: Julia Daschner
Beruf: Christian Redl, Thorsten Merten, Alina Stiegler, Birge Schade, Friederike Becht, Philipp Hochmair, Yun Huang, Anna Herrmann, Frida-Lovisa Hamann, Oleg Tikhomirov, Ludwig Blochberger, Thomas Lawinky

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