Jsingt er jetzt noch? Wer der Satiriker und Fernsehmoderator Jan Böhmischer Mann vor allem als Krawallbüchse, die ständig in juristische Scharmützel verwickelt ist und mitunter sogar diplomatische Verstimmungen heraufzubeschwören versteht, übersieht zu schnell, dass Musik vor allem in Böhmermanns Fernsehformaten „Neo Magazin Royale“ und „ZDF“ seit einigen Jahren eine wichtige Rolle spielt Magazin Royal”. gespielt und spielt.
Nicht nur das, in letzterer Sendung das Radio-Tanzorchester Ehrenfeld meist mit Coverversionen bekannter Songs für swingende Zwischenspiele und Übergänge, schlüpft Böhmermann auch in Rollen als Rapper, Protest- oder Schlagersänger, um parodistische Lieder zu singen.
Es gibt mittlerweile genug von ihnen, um mit ihnen, dem Böhmermann und dem Radio Dance Orchestra Ehrenfeld in diesen Tagen ein Konzertprogramm durch ausverkaufte Säle wie das spielen zu können Jahrhunderthalle Frankfurt führt. Auf der „Intergalactic Ehrenfeld Tour“ geht es nicht außerirdisch, sondern durchaus lebensecht zu, denn Böhmermann hat für sein Set vor allem Songs ausgewählt, deren satirische Halbwertzeit noch nicht abgelaufen ist. „Intergalactic“ ist also nur das vom Orchester angestimmte Cover des gleichnamigen Beastie-Boys-Hits während der zweistündigen Aufführung, eine gekonnte Parodie auf die Einlagen jener tapferen Ensembles, die in der früheren Fernsehunterhaltung alles von Polka spielten Um zu Rock ‘n’ zu swingen, musste Roll gespielt werden.
Böhmermann selbst überzeugt vor allem als Parodist, dessen Songs wie das zum Auftakt gespielte und während des Corona-Höhepunkts komponierte „Ischgl-Fieber (Husti Husti Heh!)“ gelungene satirische Satiren auf die jeweilige Ästhetik von Musikgenres wie in In diesem Fall sind die Après-Ski-Ballaballa. Angesichts der amüsanten Stimmung im Saal muss Böhmermann in seinen spöttischen Ansagen nur ein paar altmodische Klischees von „Offebach“ oder „Aschebersch“ ansprechen, um ein großes Hallo zu ernten.
Diesen ewigen Auslöser mag er aus seiner Zeit als Moderator der hr-Morgenshow in Erinnerung haben, aber viel überzeugender, weil fieser, kommt er mit satirischen Liedern wie „Hallo, Herr Witz Anwalt“ über einen Anwalt namens Witz daher, der natürlich nur degenerierte Wesen würden sofort an einen Medienanwalt namens Schertz denken.
Ein notorischer Polizeigewerkschafter in „Rainer Wendt (Du bist kein richtiger Polizist)“ kann sich viel direkter feindselig sehen, genauso wie Böhmermann, Sohn eines Polizisten, nicht nur freundlich und hilfsbereit zu seinen Freunden und Helfern ist, sondern auch in der Rolle als Rapper POL1Z1STENS0HN in Songs wie „Ich habe die Polizei“ ein Fehlverhalten niederschreibt, für das der Satiriker, der im „NSU 2.0“-Prozess als Zeuge aussagte, auch bei der hessischen Polizei Beispiele fand.
Mit Rocko Schamoni kann man lebhaft “Gegen den Staat” singen, aber das bekämpft nicht die wahre Kriminalität. Böhmermann tut das ohnehin im Umfeld des öffentlich-rechtlichen Rundfunks, zum Beispiel beim MDR, wie sein einem Musikfeind gewidmetes Lied „Micha (Was hast du mir nur fertig?)“ beweist, was der unterhaltungssüchtige Geist insgeheim hofft, aber nein sollte Folgen haben. Sonst gäbe es all die wunderbaren Persiflagen nicht mehr.