Ich habe mich dann an mehreren Universitäten beworben und einen Studienplatz in Köln bekommen. Ich bin dankbar, dass es geklappt hat und freue mich auch sehr auf Köln, die Stadt bietet so viele Möglichkeiten.
Für viele von uns war der Weg hierher nicht geradlinig, wir kommen aus ganz unterschiedlichen Verhältnissen. Ich war zum Beispiel vorher beim Theater und es ist mir wichtig, die Balance zwischen Privatleben, Studium und Beruf zu halten.
Kreißsaal statt Semesterferien
Unser Studium ist so aufgebaut, dass wir während des Semesters lernen und in den Semesterferien arbeiten. Wir sind über die ganze Stadt verteilt in Wochenbettstationen, in Kreißsälen, in der Gynäkologie und in Neugeborenenstationen.
Auch Praktika stehen demnächst an und ich freue mich besonders auf die Begleitung einer freiberuflichen Hebamme, die Hausgeburten betreut. So zu arbeiten wäre später auch für mich ein Traum. Aber ich könnte mir auch gut vorstellen, später in eine Klinik zu gehen. Es wäre nur schön, wenn wir bis dahin einfach mehr Hebammen dort hätten.
Der Traum: Eine Hebamme für jede Geburt
Unter den Studierenden sprechen wir viel über unseren Job und unsere Zukunftsperspektiven. Es wäre ein Traum für uns alle, wenn eine Eins-zu-Eins-Betreuung während der Geburt möglich wäre – dh eine Hebamme betreut die Geburt durchgehend und muss nicht zwischen Kreißsälen hin und her wechseln.
Dies ist jedoch oft nur bei außerklinischen Geburten möglich, also Geburten, die zu Hause oder beispielsweise in einem Geburtshaus stattfinden. Deshalb zieht es mich dorthin.
Andererseits kann die Klinik auch Menschen betreuen, die keine leichte Schwangerschaft haben. Und ich merke gerade, wie viel Spaß es macht, das umzusetzen, was ich an der Uni gelernt habe. Dass ich mich auch an kompliziertere Fälle herantraue.
Die Entscheidung, ob ich nach dem Studium in einer Klinik oder außerhalb arbeite, ist noch nicht gefallen – und muss sowieso nicht endgültig sein.