Saarbrücken (dpa) – Die Vorfreude und Aufregung ist bei allen Beteiligten groß: Erstmals seit Beginn der Corona-Pandemie kehrt das Saarbrücker Filmfestival Max Ophüls Preis (MOP) wieder vollständig in die Kinos zurück. Nach einer Online- und einer Hybridausgabe findet die 44. MOP vom 23. bis 29. Januar erstmals in Präsenzform statt, ergänzt um einige Online-Angebote.
„Nach einigen großen und kleinen Hürden in den letzten Wochen sind wir nun überglücklich auf der Zielgeraden und gespannt, dass es am Montag endlich losgeht und wir unsere Gäste und das Publikum vor Ort begrüßen können“, so Festivalleiterin Svenja Böttger der Deutschen Presse-Agentur. Auch prominente Schauspielerinnen und Schauspieler werden in Saarbrücken erwartet. Zur Eröffnung wollen Barbara Philipp, Peter Lohmeyer, Ben Münchow und Pegah Ferydoni kommen. Auch Sandra Hüller, Heiko Pinkowski, Bibiana Beglau und Lena Urzendowsky haben ihren Besuch für die Festivalwoche angekündigt.
Insgesamt 127 Filme aus Deutschland, Österreich und der Schweiz werden in 225 Vorstellungen gezeigt: an sieben Spielstätten in Saarbrücken und an weiteren Orten im Saarland. Die Themen reichen von gebrochenen Männlichkeitsbildern, Eltern-Kind-Beziehungen, psychischer Gesundheit und queeren Liebesgeschichten bis hin zu Krieg, Flucht und Militär. Auch die Präsentationsform ist vielfältig: Viele kleine und persönliche Geschichten sind ebenso enthalten wie Absurdes, Mystery und Horror. Nur Komödien sind diesmal die Ausnahme.
56 Filme starten in den vier Wettbewerbskategorien Spielfilm, Dokumentarfilm, Mittellanger Film und Kurzfilm, darunter 39 Weltpremieren. Böttger und die beiden neuen Programmleiterinnen Theresa Winkler und Carolin Weidner haben die Wettbewerbsteilnehmer aus insgesamt 700 Filmen ausgewählt. Die Zahl der Anmeldungen war damit deutlich höher als in den beiden Vorjahren. Auf die Wettbewerbsfilme warten 18 Preise mit einem Gesamtvolumen von 118.500 Euro, darunter der mit 36.000 Euro dotierte Max-Ophüls-Preis für den besten Spielfilm.
Neben den Kinopremieren wird eine Auswahl von Filmen aus dem Programm über einen Streamingdienst bundesweit mit einer begrenzten Anzahl an Tickets verfügbar gemacht. Eröffnet wird das Festival am Montag (19.30 Uhr) in Saarbrücken mit dem Spielfilm „Aus meiner Haut“ von Alex Schaad. Auch das Filmteam wird erwartet: Neben Regisseur Alex Schaad auch sein Bruder Dimitrij, der nicht nur in dem Film mitspielte, sondern auch am Drehbuch mitgeschrieben hat.
Die 44. Filmfestspiele widmen ihre diesjährige Hommage der Schauspielerin Sandra Hüller und präsentieren drei ihrer Filme sowie eine Auswahl an Musikvideos. Am Samstag (28. Januar) wird Hüller eine exklusive Masterclass leiten und ein öffentliches Werkstattgespräch führen.
Die Aufgabe, das einzige engagierte Nachwuchsfestival für den deutschsprachigen Film zu sein, wird laut Svenja Böttger sehr ernst genommen. Nach zwei Jahren Online-Aktivitäten startet das Branchenprogramm „MOP-Industry“ neu. Zahlreiche Veranstaltungen bieten vielfältige Möglichkeiten zum Austausch und Networking zwischen jungen Menschen und Experten der Filmbranche. Ziel sei es, so Böttger, „Talenten den Einstieg in die Branche zu erleichtern und ihnen eine umfassende Ausbildung zu bieten“.