Glaubst du, Leonardo DiCaprio wäre stolz auf jeden Film, den er gemacht hat? Willst du mich verarschen? Meinen Sie das ernst, wenn Sie das sagen! Damit möglichst wenige Menschen “Don’s Plum” zu sehen bekommen, zog der damalige Superstar sogar vor Gericht. Heute kann die Indie-Produktion nur noch in Europa gezeigt werden.

Auch aus Spaß kann schnell bitterer Ernst werden. Das fanden auch Leonardo DiCaprio (“Blood Diamond”) und Tobey Maguire (“Ride With The Devil”) heraus. Mit einigen anderen Freunden (darunter Kevin Connolly, Jeremy Sisto und Amber Benson) drehte das befreundete Duo 1995 den Indie-Film „Don’s Plum“. Es geht um eine Gruppe von Kumpels, die sich in ihrer Stammkneipe treffen und immer eine junge Frau mitbringen müssen. Der Film beschreibt eines dieser Treffen.
Über eine Laufzeit von knapp 90 Minuten werden hier ausschließlich Gespräche über Liebe und Sex geführt – oft ziemlich ruppig und weit unter der Gürtellinie. Dass der Film heute weitgehend in Vergessenheit geraten ist und über die Jahre keinen Kultstatus erlangen konnte, liegt daran Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire haben alles getan, um sicherzustellen, dass Don’s Plum nie veröffentlicht wird. Warum? Nun, das Duo behauptete, der Film hätte nie veröffentlicht werden sollen …
… und vor Gericht Recht bekommen. Während Regisseur RD Robb argumentierte, dass DiCaprio und Maguire für ihre Arbeit an Don’s Plum bezahlt würden (575 Dollar pro Tag), sie also wüssten, dass die Filmemacher mit den Dreharbeiten Geld verdienen wollten, erklärten DiCaprio und Maguire, dass es damals nur darum ging Schauspielmethoden üben. Sie bezogen sich auf Improvisation und die Dynamik langer Monolog- und Dialogsequenzen. Das Ende des Liedes: In den USA und Kanada gilt ein striktes Aufführungsverbot, in Europa darf “Don’s Plum” aber gezeigt werden (und beispielsweise über Amazon bestellt werden).
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Können Leonardo DiCaprio und Tobey Maguire wieder verändert werden?
Vor sieben Jahren unternahm Autor und Produzent Dale Wheatley einen weiteren Versuch, “Don’s Plum” der breiten Öffentlichkeit näher zu bringen. Als Betreiber der Website „FreeDonsPlum.com„ Er veröffentlichte den Film über Vimeo. Wenn mit dem Film ohnehin kein Geld zu verdienen sei, könne man ihn einfach kostenlos online stellen, meinte er. So weit, ist es gut.
Die Freude währte allerdings nicht lange, denn als Leonardo DiCaprio Wind von der Sache bekam, ließ er das Video sofort sperren. Daraufhin beschloss Wheatley erneut, dagegen vorzugehen, dass er seine eigenen Arbeiten nicht auf einer globalen Videoplattform veröffentlichen durfte – bisher jedoch ohne Erfolg. Stattdessen mailt er den Film nun einfach an Interessenten (über seine Website). Wer “Don’s Plum” sehen will, kann diesen Weg gehen oder muss nach Europa kommen, wo der Film gerade auf DVD erschienen ist und manchmal in Ramschkisten zu finden ist.
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