
Ölskizze des Berliner Landschaftsmalers Carl Blechen Foto: AdK/Oliver Ziebe
Von BZ/dpa
70 Jahre verschwanden sie, nun wurden Ölskizzen von Carl Blechen in der Ausstellung „Spurensicherung“ gezeigt und von der Akademie der Künste erworben.
Am Ende der Ausstellung „Spurensicherung. Die Geschichte(n) hinter den Werken“ hat die Akademie der Künste feierte am Sonntag in Berlin die Rückführung zweier verschollen geglaubter Ölskizzen von Carl Blechen (1798-1840) in ihren Bestand.
Der Landschaftsmaler Blechen galt als Meister seines Fachs, in dem er auch als Professor tätig war. Seine Lehrmethode, basierend auf intensiver Naturbeobachtung bei Exkursionen, veränderte den damals noch auf das Kopieren ausgerichteten Unterricht in der Landschaftsmalerei. Heute zählt Blechen neben Caspar David Friedrich zu den bedeutendsten deutschen Landschaftsmalern des frühen 19. Jahrhunderts. Auch Max Liebermann verehrte ihn und widmete dem Maler 1921 als Präsident der Berliner Akademie der Künste eine seiner ersten Ausstellungen.
Das Werk „Mühlental bei Amalfi“ aus den Jahren 1828-29 und der während derselben Italienreise von Blechen entstandene „Tiberiusfelsen auf Capri“ galten über 70 Jahre als verschollen.
Am Ende des Zweiten Weltkriegs 1945 wurden die beiden Ölskizzen aus ihrem Aufbewahrungsort in der Reichsmünzstätte gestohlen. 2018 kamen sie aus Privatbesitz in ein Berliner Auktionshaus. Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung konnte die Akademie der Künste die Gemälde zurückkaufen. 24 weitere Werke von Blechen gelten weiterhin als Kriegsverluste.
Die Ausstellung „Spurensicherung“ hat den Weg der beiden Blechskizzen nachgezeichnet. Am Beispiel anderer Werke wurde nach dem Einfluss der nationalsozialistischen Diktatur, des Zweiten Weltkriegs oder der deutsch-deutschen Teilung auf die Besitzgeschichte von Kunstwerken, Büchern und Kulturgütern oder nach dem Verbleib einzelner Stücke gefragt öffentliche Sammlungen.