Achtsame Führung: Das Geheimnis entspannter Führungskräfte

Ein Chinesisch-Englisch Lernen aus dem Jahr 2020 kommt ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Achtsamkeit von Führungskräften auch einen positiven Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter hat. Das erklärt sich eigentlich von selbst: Reagieren Führungskräfte beispielsweise gelassener, überträgt sich das auch auf das Team. (auch interessant: Apple: Das sind Tim Cooks 5 Tipps für einen Job beim Tech-Giganten)

Mehr Ausgeglichenheit und innere Klarheit

Beim achtsamen Management geht es darum, die Aufmerksamkeit in eine bestimmte Richtung zu lenken – „bewusst, im gegenwärtigen Moment und ohne automatische Wertung“, sagt der Experte. „Das verbessert mit ein wenig Übung nicht nur das eigene Gleichgewicht, sondern auch die innere Klarheit.“

Gelingt es den Managern, diese Qualitäten in ihre tägliche Kommunikation zu integrieren, könne sich dies positiv auf die Unternehmenskultur auswirken, sagt Frericks. „Dadurch können auch Mitarbeiter und Prozesse von dieser Offenheit, Akzeptanz und Klarheit profitieren.“ (Auch lesenswert: Die reichste Frau der Welt: So kam Françoise Bettencourt Meyers an die Spitze der Forbes-Liste)

Suchen Sie einen niederschwelligen Zugang

Manchmal ist es jedoch nicht so einfach, den Weg zur Achtsamkeit zu finden. „Viele Menschen finden Achtsamkeit in herausfordernden Lebensphasen mit der Hoffnung auf Besserung“, sagt der Psychologe. „Andere spüren ein intuitives Interesse und folgen ihrer eigenen Neugier.“

In jedem Fall ist es sinnvoll, einen Ansatz zu wählen, der zu Ihnen und Ihrem Alltag passt. „Es ist wohl eine Typfrage, ob ich mich lieber für ein Seminar, ein Retreat, einen Präsenzkurs oder ein Online-Training per App entscheide“, sagt der Experte. (Lesen Sie auch: Das ist wohl der ungewöhnlichste Lebenslauf, mit dem sich je jemand beworben hat – und das erfolgreich)

Mit gutem Beispiel vorangehen

Manchmal sind es auch Mitarbeiter, die das Gefühl haben, achtsame Führung und Achtsamkeit könnten Vorgesetzten gut tun. Sie dazu zu drängen, ist jedoch zwecklos: Einerseits können Mitarbeiter ihre eigenen Kompetenzen überschreiten, andererseits erfordert die Achtsamkeitspraxis Eigenverantwortung und Engagement. Wer sich zum Training genötigt fühlt und es nur ungern versucht, wird es kaum einzeln weiterführen wollen.

„Aber wenn man einen positiven Impuls in Richtung Achtsamkeit geben möchte, hat man viele Möglichkeiten“, sagt Frericks. Der beste Weg, andere zu inspirieren, ist, Ihre eigenen Erfahrungen zu teilen und darüber, was Meditation für Sie persönlich verändert hat. „Wer seine eigenen Erfahrungen mit anderen teilt, kann ein neues Bild zeichnen und im Idealfall Neugier wecken“, sagt der Experte. (auch interessant: Burnout: Deshalb gibt es so viele Rückfälle – und das hilft wirklich)

Achtsamkeit an Gewohnheiten knüpfen

Es ist auch hilfreich, andere zu einer Achtsamkeitspraxis einzuladen. „Das kann zum Beispiel eine Achtsamkeitsmeditation sein – per App in der Mittagspause oder zu Beginn eines Meetings“, sagt die Psychologin. „Zum Beispiel beginne ich fast jedes Meeting mit einer achtsamen Minute. In dieser Zeit können alle Teilnehmer die Augen schließen und die Stille genießen oder bei sich einchecken.“

Achtsamkeit ist am effektivsten, wenn sie regelmäßig praktiziert wird. Idealerweise lässt sich das Training mit wenig Aufwand flexibel in den Alltag integrieren. „Gerade am Anfang ist es oft hilfreich, die neue Gewohnheit mit einer bestehenden zu verknüpfen, wie zum Beispiel die Meditation nach dem Zähneputzen oder am Ende jeder Mittagspause“, sagt Frericks. (Auch lesenswert: Glücklich und in Balance leben: 10 Tipps, die Wunder wirken)